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USA Tourist Information - Reisebericht - Australien Winter 2014 Reiseberichte / 2014_Australien |
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Winter 2014 - Rundreise durch Western Australia Tag 1 - 16.-17.01.2014 - der Flug Der Tag ist stressig und vollgepackt mit Terminen. Eigentlich wollte ich am Abreisetag nicht mehr arbeiten, aber bei den wenigen Urlaubstagen im Ausland war die Entscheidung zugunsten Urlaubstage sparen klar. Unsere Sachen haben wir schon gerichtet und ich hoffe inständig, dass Sina alles bereits in die Taschen gepackt hat. Früh wollte ich das Office verlassen, um alles zu richten, aber daraus wird mal wieder nichts. Um 19:00 Uhr komme ich gestresst zuhause an, bereit, weiter zu schuften, aber zum Glück hat Sina alles bereits in unseren Taschen verstaut und mit vollstem Vertrauen prüfe ich auch nicht mehr nach. Klamotten, Camping-Geschirr, Espresso-Maschine, Kaffeepulver, Schuhe und den Smokey Joe, den kleinen Reisekugelgrill von Weber - nur leider keine Sandalen von mir, aber das werde ich erst in Perth erfahren. Den Hund hat Sina tagsüber bereits bei Kevin, einer Hundepension, eingecheckt. Der Kevin ist uns mal von jemandem empfohlen worden, und die Seite im Internet hat auch gut ausgesehen. Leider stellt sich die Wirklichkeit etwas anders heraus - auf dem Bild gefliest, hell, offen und freundlich, in Wirklichkeit schaler Beton, kleine Zellen und dunkel - so hatten wir uns das nicht vorgestellt. Aber jetzt bleibt keine Zeit mehr etwas zu ändern und Philipp schaut Sina traurig aus der Kerkertür hinterher, bis sie verschwunden ist. Um 22:45 Uhr werden wir dann abgeholt und wir machen uns auf zum Flughafen. Der Nachtflug über Kuala Lumpur ermöglicht uns ein paar Stunden Schlaf, trotzdem kommen wir müde und verspannt von den kleinen Sitzen in Perth an. Die Einreise war problemlos und nach einmal Gepäck durchschnüffeln vom Immigration-Hund sitzen wir im Auto und fahren in die City. Australien habe ich als Karte auf einem App, so dass die Navigation kein Problem darstellen sollte. Doch leider scheint ganz Perth City eine Baustelle zu sein und immer wenn wir abbiegen sollten und wollten war das da gerade verboten. Teilweise aus unerfindlichen Gründen. Hätte ich mich über die Verbote nicht irgendwann hinweg gesetzt würden wir wahrscheinlich noch immer im Kreis fahren. Das Hotel hat große Zimmer und ist ordentlich, die versprochenen 4 Sterne kann man allerdings vergebens suchen. Perth City hat eine angenehme Mischung aus alt und neu, neben kleinen Backsteingebäuden ragen die verglasten Wolkenkratzer in die Höhe. Unser Hotel ist direkt im Centrum und wir machen uns auf die Suche nach einem netten Restaurant, idealer Weise zum draußen sitzen. Leider werden wir nicht fündig, dafür konnten wir die Fußgängerzone erkunden und haben eine Gasse im Stil einer englischen Burg entdeckt - alles britisch angehaucht. Auf einem Platz finden wir dann eine Art "Welt-Expo" der Genüsse. Dutzende Ständchen warten mit allerlei Spezialitäten rund um den Globus auf, von Argentinien über Nordafrika bis China und Japan ist alles vorhanden. Sogar ne deutsche Bratwurst gibts zu kaufen. Wir bleiben beim Argentinier hängen, der mit überdimensionalen Weber-Holzkohle-Grills den Platz in Rauch einhüllt und butterzarte Rinderrippen zaubert - einfach lecker!!! Tag 2 - 18.01.2014 - Perth Das Zimmer war ohne Frühstück und leider nur f¸ü eine Nacht gebucht, so dass wir unsere Sachen im Auto verstauen und uns wieder in die Fußgängerzone in Richtung eines Cafés begeben. Der doppelte Macciato war kleiner als erwartet, aber lecker. Jetzt kenne auchich den Unterschied zwischen "Macciato" und "Latte Macciato". Nach einem Kaffee und einem Croissant tingeln wir durch den Rest der City, verweilen etwas am Wasser und schauen zum Western Australia Museum, sehr empfohlen und ist auch interessant mit vielen Ausgestopften Tieren, aber nicht wirklich spezialisiert auf Australien. Parallel scheint eine Modenschau statt zu finden und die Schönen und Aufgetakelten von Perth finden sich hier ein - auch eine interessante Ausstellung. Wir fahren noch ein paar Strände ab, alle mehr oder weniger schön, aber mit einem phantastisch blauen Meer. Perth scheint eine Stadt zu sein, in der man leben kann mit einer Mischung aus Lifestyle, Strand und angenehmen Wohnvierteln. Das Travellodge Hotel war ganz in Ordnung und wir essen, mangels Alternativen, im Hotel eigenen Restaurant - erstaunlich gut. Tag 3 - 19.01.2014 - mit dem Wohnmobil unterwegs Solange Sina noch schläft hole ich mir einen Kaffee beim Mc Donalds, rund einen km vom Hotel entfernt. Leider scheint Starbucks "Down Under" noch nicht für sich entdeckt zu haben, jedenfalls konnte ich auch nach ausgiebiger Internet Recherche keinen in Western Australia ausfindig machen. So bleibt es bei einem Café Latte vom Mc Café. Das Auto ist schnell beladen und schon bald stehen wir neben dem Airport auf dem Gelände der Britz Camper Vermietung. Da über die Kreditkartenversicherung die Selbstbeteiligung abgesichert ist, prallen alle Versuche der Belegschaft an mir ab, mir doch eine Zusatzversicherung aufzudrehen. Leider ist die Selbstbeteiligung stolze 7500 Aus$ (5000€) teuer, so dass dank nicht freigegebener Sicherheiten von Hotel und erstem Mietwagen mein Limit von normalerweise 4000€ leicht überschritten wurde. Zum Glück konnte ich telefonisch das Limit anheben lassen und dem Urlaub steht nichts mehr im Wege. Die Einweisung in den Camper erfolgt mittlerweile per Filmchen, und für die, die es nicht kapiert haben, gibts den Film per USB Stick an den Autoschlüssel gekettet dazu. Zu Sinas Leidwesen sieht unser Camper nicht aus wie ein überdimensionaler Omnibus, keine Wände zum ausfahren, kein eingebauter Whirlpool oder sonstige Annehmlichkeiten. Unser Camper ist ein Toyota Landcruiser mit eingebauter Außenküche und hochklappbarem Dach, so dass sich in der Nacht 2 Betten auf 2 Ebenen realisieren lassen - dann natürlich mit lediglich ca 80cm Kopffreiheit. Wir machen uns auf den Weg und kommen immerhin bis zum rund 2km entfernten "Red Roofter", einer australischen Kette für gegrillte Hähnchen. Rund 30 Minuten und 1 Hänchen später fahren wir in Richtung Norden dem Urlaub entgegen. Unser "Geschoss" hat einen 4,0 Liter V8 Diesel Motor und fährt sich wie ein LKW. Röhrend mit Tempo 90-100 km/h blockieren wir also die linke Spur der Autobahn (Australien ist links Verkehr), bis zur Freude Schnellerer unser Weg in Richtung Yanchep National Park abgeht. Der Yanchep NP ist ein kleiner beschaulicher Park, Wiesen und Buschland umgeben einen See, Kängurus halten das Gras in Schach und die Koalas kümmern sich um die Eukalyptus Bäume. So zumindest die Beschreibung des Parks. Der See ist leider ausgetrocknet und könnte glatt als Acker durchgehen. Der Rest passt so ziemlich, wir machen noch eine Tour durch die dem Park zugehörige Tropfsteinhöhle und knipsen hunderte von Koala Bilder. Anschließend ab zum Picknick Platz, auf dessen Parkplatz die Ranger eine Übernachtung dulden (wenngleich nicht offiziell erlaubt). Dank des üppigen Mittagessens eines ganzen Hähnchens (gefüllt), gibts bei uns nur ein paar Sandwiches, die wir mit Hilfe von Weißbrot, Mayonnaise, Tunfisch und Zwiebeln selbst zaubern. Natürlich sehen die Dinger sowas von gut aus dass eine Ente permanent im bettelmodus (was wir aber ganz gut zu ignorieren wissen, da wir von unserem Hund zu Hause gut trainiert sind) zwischen uns beiden hin und her pendelt. Mit der Dämmerung sind dann auch die letzten Tagesbesucher verschwunden und die Kängurus beanspruchen die Wiesen für sich alleine - ein echt tolles Panorama, so haben wir uns Australien vorgestellt. Tag 4 - 20.01.2014 - Yanchep NP und Pinackles 6:00 Uhr morgens. Unser Camper ist wirklich so komfortabel wie gedacht - null!!! Das ein und aussteigen ist eine Qual, das Bett oben relativ hart. Und sind die Betten mal hergerichtet sind die Schränke verschlossen - also noch kein Kaffee für mich ... Nach einem Kaffee und einem Hinweis der Ranger, wir stehen auf einem Behinderten Parkplatz (ups, hatten wir wohl gestern übersehen) gehts an die Küste nach Two Rocks, einem verschlafenen Ferienort, der aktuell durch die Touristen auf den Campgrrounds vervielfacht wurde. Tolle Buchten, weißer Strand und türkises Wasser, dazu Sonnenschein und Hitze - genial. Nach einer Portion Fish und Chips - ja, alles ist extrem englisch angehaucht - machen wir uns weiter auf den Weg in Richtung den Pinackles im Namburg National Park. Die Küste IST beeindruckend, Meer und Dünen, wunderschöne Buchten und Sonnenschein. Viel Wind, ideal für alle Surfer, ob konventionell oder mit Kite. Für das relativ menschenleere Land ist recht viel los, die Campgrrounds und Strände sind gut gefüllt. Später erfahren wir, dass dies die letzte Ferienwoche von Western Australia ist. In Lancelin machen wir einen Abstecher zu den großen, weißen Dünen. Ist für die Küste zwar nichts besonderes, diese Dünen findet man hier relativ häufig, aber hier gibt es einen einfachen Zugang zu den Dünen und ein Teil davon gehört zum Nilgen Nature Reserve. Die Dünen sind phantastisch und wir fahren natürlich auch gleich mit unserem guten Allrad Camper hinein. Mir machst Spaß, Sina ist skeptisch und erst wieder entspannt, als wir wieder asphaltierten Boden unter den Reifen haben. Den eigentlich geplanten Track durch den Park, über die Dünen, haben wir leider nicht gefunden, vielleicht wars aber auch gut so. Gefunden haben wir aber ein paar asiatische Touristen, die sich ein Sandboard geliehen haben und auf den Dünen mit ihrem guten, frontgetriebenen Straßen Van den "4x4 only"-Track genommen und auch gleich eingegraben haben. Die Vorderräder waren praktisch weg und der Karren saß auf der Forderachse im Sand. Da wir selbst keine Schaufel haben und der Karren erst mal freigelegt werden müsste sind wir mit einem Kringel um die Armen, mit guten Empfehlungen, wieder von Dannen gezogen - haben uns aber anschließend auch mies gefühlt. Aber wie kann man auch mit einem normalen Van auf eine Sandpiste fahen, die zumal nur für Allradfahrzeuge ausgezeichnet war? Und Lancelin war gleich um die Ecke und dort hat jemand eine Schaufel und einen Abschlepper, und wir mussten weiter ... Die Pinackles sind atemberaubend. Felsblöcke stehen wie die Obelisken in der Bretagne im Wüstensand. Ein Auto- und ein Fußweg führen durch die Pinackles. Selbstverständlich haben wir den "Driveway" genommen, haben wir doch einen Allrader. Aber die Sandpiste bezwingt jeder PKW, das ist kein Kunststück. Tag 5 - 21.01.2014 - Sand buddeln und weiter nach Geraldton Die Nacht auf dem Campground von Jurian Bay war soweit ok, die Duschen waren sauber und nebenan ist ein vietnamesischer Bäcker mit leckerem Baguette und Café Latte. Ein paar Kilometer nördlich von Jurian Bay zweigt ein Track durch das Beekeekeepers Nature Reserve ab zum Sandy Cave Recreational Park, einem tollen weißen Strand, klarem türkisenem Wasser und einem Campingplatz!!! Genau das, was wir am Vortag gesucht hatten. Und wir übernachten auf dem "tollen" Campground von Jurian Bay!!! Die Hinfahrt ging bereits über eine kleine Waschbrettpiste, gefolgt von Sand Tracks. Durch den Campground auf einer Sandpiste gehts hinaus auf den Strand. Natürlich sind wir den Strand hinter gefahren, so weit es ging, und natürlich hat es Spaß gemacht. Auch natürlich haben wir es am Nordrand auch nochmal probiert, doch leider war hier weicher, tiefer Sand und nach ein paar Metern war der Spaß vorbei und wir waren eingegraben ... Sina war ganz ruhig - äußerlich. Ich bin zurück und habe bei einem Camper, einem ex Holländer, eine Schaufel ausgeliehen. Ein paar Tonnen Sand und einem Blasenfold auf meiner Hand später haben wir dann noch den Luftdruck in den Reifen halbiert und dann ging's im Rückwärtsgang wieder auf festen Untergrund. Dankenswerter Weise hatte Eric nicht nur eine Schaufel, sondern auch einen Kompressor, um die Reifen wenigstens halbwegs auf einen normalen Zustand zu bringen. Zumindest, bis das Ding aufgrund Überhitzung den Dienst versagt hat. Also wieder zurück im Schneckentempo nach Jurian Bay und den Reifendruck einstellen ... Danach ging die Fahrt mit wenigen Unterbrechungen, wie z.b. einem alten Farmhaus, relativ schweigend und "gut gekühlt" nach Geraldton. Tag 6 - 22.01.2014 - Geraldton nach Kalbarri Geraldton ist hier im Westen eine größere Stadt, aber nicht wirklich ein Highlight. Ein paar nette Gebäude und das Western Australia Museum und das wars. Das Museum ist ganz nett gemacht und zeigt neben der hier lebenden Tierwelt auch ein wenig die Geschichte der Besiedlung WA sowie auch die Geschichte der ganzen gestrandeten Schiffe. Hier hat die East Indian Trading Company einiges an Werten verloren ... Wir plündern noch den Woolworth und tanken die beiden 90 Liter Tanks voll, um für die nächsten Tage gerüstet zu sein und los gehts. Der Abstecher nach Horrocks war den Zeitaufwand nicht wert, ein kleines Kaff, nicht besonders schön. Dem entgegen wird die Küste wieder malerisch je weiter wir uns Kalbarri nähern und mündet in die Küstenregion des Kalbarri National Park. Hier gibts Steilküste in den unterschiedlichsten Facetten. Mit Strand, ohne Strand, Buchten und eine Natural Bridge, alles gut zugänglich und an den besten Stellen schön angelegt. Die letzten Spots lassen wir aus und fahren direkt nach Kalbarri, um uns einen Schlafplatz zu suchen. Leider gibt es auch in diesem National Park keine Campgrrounds und so buchen wir uns wieder in dem örtlichen Campingplatz ein, dieses mal schön an der Bucht von Kalbarri gelegen. Abends gibts Nudeln mit Pesto und Salat mit Balsamico Vinaigrette -Errungenschaften aus dem Woolworth und echt lecker. Tag 7 - 23.01.2014 - Kalbarri National Park Morgens gibts Eier mit Speck, für was haben wir denn eine ausziehbare Campingküche! Gut gestärkt und müde, leider hat der Campingplatz einen Flutlichtstrahler, der genau unseren Platz ideal ausgeleuchtet hat, fahren wir die Sandtracks entlang der Bucht und einmündendem, aktuell ausgetrocknetem Flusslauf hinauf. Natürlich bemühen wir unseren Allrad und Sina rutscht bereits unruhig auf der Beifahrerbank hin und her. Die Sandpiste, auf der wir fahren, ist rot - so wie man sich Australien eigentlich vorstellt. Vorbei an Schlangen (na ja, zumindest eine haben wir gesehen) und Kängurus gehts den Flusslauf immer weiter hinauf. Als der Track so schmal wurde, dass, gemessen an den quietsch Geräuschen der dürren Zweige, der gesamte Camper von vorn bis hinten total zerkratzt sein muss, sind wir umgedreht. Das Kartenmaterial beschränkt sich auf eine Vektorkarte, Google Maps und Google Earth, wobei die Satelliten Bilder schon ein paar Tage alt zu sein scheinen. Aber auch mit dem Material sehen wir keinen Ausweg in den eigentlichen Park, somit gehts die gesamte Strecke zurück. Der Sandtrack auf den Satelliten Bildern ist mittlerweile weitgehend geteert - wie langweilig! Nur das letzte Stück zu den Aussichtspunkten in die Schlucht führt noch über eine ehrliche Waschbrettpiste. Der Ausblick ist atemberaubend. Zum "Window" gehen wir noch hinunter, hin und zurück ca 1 km. Auf den Rundweg durch und um die Schlucht mit 9 km verzichten wir, uns ist bei fast 40 Grad auch so heiß genug und die Klamotten werden kaum noch trocken. Aber die Ausblicke sind einfach spektakulär ... Am Nachmittag klappern wir noch die am Vortag aufgesparten Aussichtspunkte am Meer ab. Zwar fast ebenso heiß bringt das "Lüftchen" doch etwas Abkühlung. Hier an der Küste herrscht eigentlich immer ein Dauerorkan, der in Deutschland wahrscheinlich schon eine Unwetterwarnung rechtfertigen würde. Hier scheint's normal zu sein. Wir buchen uns wieder im Campground ein, dieses mal ganz hinten, weit Weg vom blöden Scheinwerfer. Zu Abend gehen wir zum nebenan gelegenen Resort, soll ein ganz passables Restaurant haben. Das Salatbuffet hat auch gut ausgesehen, doch die vorherrschende Gemütlichkeit im Stil einer alten ausgeräumten und mit bunten Gartenmöbeln bestückten Kantine hat uns schließlich doch zum Fish and Chips Stand um die Ecke gezwungen. Die gemütlichen Restaurants scheinen die Australier echt erfunden zu haben. Tag 8 - 24.01.2014 - Von Kalbarri zur Shark Bay Es gibt die letzten Eier mit Speck. Mittlerweile habe ich das Frühst¸ck optimiert: Erst brate ich den Toast an, dann Speck und schließlich die Eier. Dann alles auf den gebratenen Toast - schmeckt gleich viel besser als nur "rohes" Toastbrot. Einen Abstecher in den Kalbarri National Park kommt noch, und wieder überrascht der Park mit tollen Ausblicken. Ich gehe auch noch schnell einen kurzen Track zum Ufer hinunter und schieße noch ein paar Fotos von unten, sieht gleich ganz anders aus. Dass der Untergrund nicht ganz ausgetrocknet ist merke ich neben den Wasserlachen daran, dass ein Stein unter meinem Fuß nachgibt und in den Tiefen eines schwarzen, stinkenden Schlamms versinkt. Um ein Haar wäre mein Fuß abgesoffen. Die Fahrt zur Shark Bay ist lang und ohne besondere Aufregungen. Von Kalbarri bis zur nächsten menschlichen Behausung, dem Billabong Roadhouse mit Tankstelle, Restaurant und Motel, waren es fast 250 km. Gut dass wir nochmal getankt hatten. Um das Billabong Roadhouse wird entweder historisch, oder durch den Namen forciert, ein ganz schöner Hipe gemacht. Jede Menge Merchandising zu ¸berteuerten Preisen, und natürlich wandert auch bei uns ein Souvenir in unser Fahrzeug. Muss ich schon nicht mehr so schwer am Geldbeutel tragen. Eigentlich beeindruckend an der Strecke sind die Road Trains, die mit bis zu 3 Anhängern und 53 Metern Länge den Highway entlang donnern. Ich möchte ja nicht bei einer Vollbremsung im Weg stehen. Am Fahrbahnrand liegen jede menge Skelette rum, sehen aus wie ehemaligen Ziegen, die nicht mehr rechtzeitig den rettenden Straßenrand erreicht haben und dann von Dingo, Ratten und Raben ausgebeint wurden. Manchmal sind die wohl nicht fertig geworden und haben Teile des Fells übrig gelassen. Am Overlander Roadhouse geht es ab zu Faure Island und der Shark Bay. Direkt am Anfang findet man die Hamonline Pool Stromatolite, Einzeller, die anscheinend maßgeblich zur Veränderung der Erdatmosphäre und der Anreicherung mit Sauerstoff beigetragen haben. Imposante Kolonie von Einzellern, die sich zu ballartigen Gebilden scharen. Viele lebend, einige tot und ausgetrocknet. Weiter gehts mit dem nächsten Stopp am Shell Beach, einem geschützten Bereich eines Strandes, der ausschließlich aus kleinen Muscheln besteht. Und wir sammeln mühsam an den Str‰äden eine Handvoll Muscheln und hier benötigt man nur eine Schaufel und einen Eimer ... Die Halbinsel sieht aus wie ein langer Streifen, ca 150 km lang. Interessant ist, dass die Strände meist strahlend weis sind, die sandfarben im inneren von ockergelb bis tief Rot variieren. Wir machen noch ein paar Abstecher zu den malerischen, einsamen Stränden und erreichen schließlich Denham, ein Ferienkaff, das mehr Campgrrounds als Einfamilienhäuser zu haben scheint. Wir buchen uns in einem Hotel ein und genießen ein sauberes Zimmer mit Toilette und Dusche direkt angrenzend. Was für ein Luxus. In dem gesamten Kaff gibt es nur 1 Restaurant, das den Namen verdient hat. Der "Old Pub" mit dem dazugehörigen Restaurant ist wieder im beliebten Kantinendesign aufgebaut und scheidet sofort aus. So lange ich noch ein paar Bilder vom Sonnenuntergang schieße reserviert Sina bereits einen Tisch in dem winzigen Restaurant. Doch als wir dann dort auftauchen, wie vereinbart um 19:15 Uhr, hat der Besitzer und Koch wohl beschlossen, genug Geld verdient zu haben und hat das Restaurant geschlossen - und wir stehen hungrig da. Unser Hotel hat noch ein ungemütliches Bistro, aber zumindest eine Terrasse, auf der es sich aushalten lässt. Und das Essen war ganz in Ordnung. Tag 9 - 25.01.2014 - Monkey Mia Nach einem überraschend guten Cappuccino im Café um die Ecke fahren wir weiter nach Monkey Mia, einem Schutzgebiet am Strand mit dem Highlight, dass hier täglich Delphine vom Strand aus gefüttert werden. Leider war die Fütterung für heute bereits beendet, aber wir entscheiden uns dazu, uns für 2 Tage im Resort einzubuchen. Der Rest des Tages besteht aus Entspannen am Pool, Schwimmen im Meer (leider ohne Delphine), einer Segeltur am Abend und einem super Steak im Restaurant am Strand. Tag 10 - 26.01.2014 -Monkey Mia und der Francois Perun National Park Beim Aufstehen sehen wir die ersten Delphine am Strand ihre Kreise ziehen, ein Emu stolziert direkt an unserer Terrasse vorbei und hinterlässt einen Kackhaufen - hier sind wie im Naturparadies angelangt! Pünktlich um 7:45 Uhr, wenn die erste Fütterung beginnen soll, haben wir uns mit den anderen 189 Individualisten am Strand eingefunden. Dann beginnt die offizielle Prozedur: Alle in einer Reihe außerhalb des Wassers aufstellen und den Infos lauschen. Dann alle gleichzeitig bis zum Knie ins Wasser, exakte Reihe einhalten und weiter Musik von vorne lauschen. Dann alle wieder raus, natürlich wieder in exakter Reihe, und an fünf Stellen werden je ca drei Leute ins Wasser promotet, um je einen Fisch von exakt 166 Gramm dem Delphine zu verabreichen. Danach wird die Meute entlassen bis zur nächsten Fütterung. Das Spiel geht täglich drei mal. Na ja, wir waren nicht dabei und durften unsere Finger nicht mit stinkigem Fischschlonz einduften. Die Infos waren interessant, so hat die Fütterung bereits 1963 begonnen und die ältesten Delphine, die täglich kommen, sind bereits mehr als 25 Jahre alt. War alles in allem also echt gut und interessant, nur etwas sehr aufgeplustert. Die gesamte Nordseite der Halbinsel, ca 40km in der Länge, besteht aus dem Francois Perun NP. Die ersten 7 km bis zu dem ehemaligen Farmhaus kann man mit einem normalen PKW erreichen. Danach gehts nur noch mit Allrad weiter. Die Farm ist relativ gut erhalten und zeigt anschaulich, wie die Schafe geschoren wurden und die Wolle verpackt und abtransportiert wurde. Das Arbeiten war schwerlich anstrengend zu der Zeit, aber noch schlimmer war wohl das Leben. Die Angestellten lebten in einer Baracke, die nur aus Gemeinschaftsunterkünften besfand. Schlafen im 4 oder 6 Bett Zimmer, dazu ein Schrank zum teilen und das auf engstem Raum. Da hatten die Gefangenen in Alcatraz ja mehr persönlichen Raum zur Verfügung! Der Farmer lebte zwar großzügiger, aber ebenfalls nur in einer Wellblechhütte mit kleinen Räumchen - die Cartwrights auf der Ponderosa waren dagegen ja ein 6 Sterne plus Domizil, Hollywood eben ... Bevor man den hinteren Teil, 4WD only, befahren kann kommt man an eine Station, an der man seinen Reifendruck optimieren kann - d.h. beim einfahren Luft reduzieren und beim Ausfahren wieder die Reifen aufblasen. Dazu der eindringliche Rat, doch auf jeden Fall den Reifendruck stark zu reduzieren, um den Gripp in den Sandpassagen zu erhöhen und sich nicht einzugraben. Mit halbiertem Reifendruck gehts also los, die Stimmung bei Sina ist auch schon halbiert. Wird schon gut gehen ... Die Fahrt hinter Macht Spaß, Sandpisten mal h‰äter und mal mit tiefem Sand, der Motor schuftet. Hinten am Cape Perun finden wir eine tolle Küste, teils rot und schroff, teils flacher und weiß sandig, dahinter türkis und tiefblaues Meer. Nebenan gibts eine Lookout über die Bucht, flaches und kristallklares Wasser unter uns und wir sehen Fischschwärme, Haie, einen Rochen und Schildkröten. Wenn es jetzt nicht so heiß wäre und der Lookout Schatten bieten würde, ich glaube, wir würden jetzt noch da stehen. Ohne Hängen zu bleiben erreichen wir wieder sicheren Asphalt, lassen die Meerwelt und die Strände unterwegs hinter uns, pumpen die Reifen voll und die Stimmung ist auf dem Höchstpunkt. Am Abend gibts wieder ein Angus Filet Steak für Sina (war wohl gut, durfte ich mir noch Tage lang anhören) und einen Baramundi für mich. Und dazu mit einem guten Rotwein den Abend ausklingen lassen Tag 11 - 27.01.2014 - zurück nach Geraldton Ich habe mir die Krätze eingefangen. An Armen und Nacken habe ich einen Ausschlag, und es juckt. Natürlich bin Mediziner genug um zu wissen, dass das eine allergische Reaktion auf die neue Sonnencreme in Verbindung mit extremer Hitze und Schweiß (vom Reifen aufpumpen) ist. Hatten wir alles schon mal, nur damals gabs vom Arzt eine Salbe und alles war vorbei. Hier in der Einöde gibts keine Salbe. Also Juckreiz ignorieren und die Arme in die kühle Brise der Autoklimatisierung hängen. Nach dem Frühstück geht Sina nochmal Delphine füttern - solange ich mich mit dem beladen des Autos abrackere - und ist tatsächlich dran gekommen. Mit stinkenden Fingern und breitem Grinsen steht sie vor mir und ist ganz aus dem Häuschen. Ist ja aber auch ein Erlebnis. Wir entscheiden uns, nicht weiter nach Norden zu fahren. Zwar warten dort weitere tolle Strände, und vor allem im Landesinneren Nationalparks mit tiefen roten Schluchten, aber der Wetterbericht sagt andauernde Gewitter und starke Regenfälle für die nördliche Region an - ist halt so in der Regenzeit. Doch wir sind mehr auf Sonne gepolt (trotz meiner Krätze) und fahren die rund 500 km zurück nach Geraldton. Das Restaurant im Hotel, hier hatten wir zuletzt lecker Steak gegessen, hat heute dicht. Also ab ins Örtchen, doch hier gibts nichts wirklich gescheites. Wir treffen die letzte Fehlentscheidung des Tages und gehen nicht in den "Hungry Jacks", dem Burger King von Australien, sondern ins Café Dome und werden mit einem schlechten Sandwich und winzig portioniertem teurem griechischen Salat belohnt. Jetzt hilft nur noch ein Bier und dann ab ins Bett. Tag 12 - 28.01.2014 - Arztbesuch und Golden Outback Wir checken aus und fragen an der Rezeption nach einem Arzt für Sina (Abgegangener Zehennagel) und mich (der Ausschlag) und machen uns auf den Weg ins Krankenhaus. Wie auch in China geht man hier nicht zu speziellen Hausärzten sondern immer ins Krankenhaus. Als erstes geht es hier zur Nurse, die checkt, ob überhaupt was vorliegt. Dann zur exakten Datenaufnahme mit Details, die ich selbst nicht weiß und dann wird gezahlt. Getreu dem Motto "ohne Moos nix los" wird man vom Arzt nicht einmal ignoriert wenn man nicht gezahlt hat. Nach 4 Stunden warten waren wir auch an der Reihe, den Doktor zu sehen - leider hat der nichts als irgendwelche Sprüche übrig und für mich ein Rezept für Antihystamine - den Juckreiz kann ich ja ertragen, ich hätte gerne eine Salbe gehabt, dass es wieder weg geht. Mit dem Lied "Money for Nothing" in dem Ohren machen wir uns also auf den Weg ins Outback auf die Spuren der Goldgräber. Streng nach Osten unterwegs erreichen wir bereits nach rund 250 km Mulewa, eine Metropole des Hinterlandes. Hier lebten zur Blütezeit garantiert 1000 Menschen, heute sieht es ausgestorben aus. Die Gebäude an den Hauptstraßen sind ganz nett im Stil der Western Romantik, aber praktisch alles sieht unbewohnt, leer und verrammelt aus. Na ja, wenn niemand was kauft lohnt sich auch ein Laden nicht. Und Geraldton liegt zum einkaufen ja praktisch um die Ecke ... Wir schauen uns noch die touristischen Highlights an, den Cemetry und die Wasserfälle, einer aktuell ohne Wasser, und machen uns weiter auf den Weg nach Yalgoo. Was wirklich toll ist hier in Western Australia ist, dass die touristischen Sehenswürdigkeiten alle gut ausgeschildert sind. Selbst die kleinsten unbedeutendsten Nester haben ein Visitor Center und einen ausgeschilderten Rundweg zu den örtlichen "Highlights". Die Hinweistafeln sind dann häufig in kunstvolle Blechfiguren eingefasst, wirklich schön. Wir erreichen Yalgoo mit dem Slogan "where the outback begins" - und es ist noch kleiner als Mulewa. Der Campground war nicht besonders schön, aber annehmbar. Und so lassen wir uns den Sundowner und Katoffeln mit Butter und grünem Salat schmecken. Tag 13 - 29.01.2014 - Yalgoo nach Leinster Die Host-Familie ist nett, wir erhalten Prospekte und Informationen, fast schon im Übermaß. Von ihm erfahren wir z.B. dass in Yalgoo die Goldfields anfangen und hier auch das erste Gold von Western Australia gefunden wurde. Das Kaff hat ein kleines Museum, das haben wir uns allerdings gespart, und einen Lookout, da waren wir und können bestätigen, dass man hinunter schauen kann, und eine nette, kleine Kirche, die wirklich sehenswert ist. Weiter gehts durchs Outback, abwechselnd roter und gelber Sand, ewige Weiten und Büsche und / oder Bäume dazwischen. Immer wieder sehen wir Wasserlachen vom letzten Regen vor ein paar Tagen. Das Wasser fließt hier überhaupt nicht ab, da kann man sich schon vorstellen, dass kurz nach einem heftigen Regenfall Straßen tagelang unpassierbar bleiben. In Mount Magnet besichtigen wir das Museum, eine gute Lehrstunde zum Thema Goldmienen und den Funden. Wenn man sich so die Nuggets anschaut, die hier teilweise gefunden wurden, juckt es einen ja schon auch in den Fingern. Der schön ausgeschilderte Rundweg für die Touris endet abrupt nach dem Lookout mit gesperrter Straße. Also zurück in den Ort und wir bleiben am "Grand Hotel" hängen, das uns mit "Steak and Gravy in a Roll" für $5 lockt. Das "Grand Hotel" scheint seinen Ruf nicht gerade zu ehren, es handelt sich um eine Bar für die hier tätigen Minenarbeiter. Heruntergekommen, etwas schmuddelig und voller Automaten, um das erarbeitete Geld neben Bier auch in Wetten zu verlieren. Wir rollen die Tour nochmals von hinten auf und fahren zum Mt Magnet mit seinen tollen Felsformationen. Hier hat die Natur wieder beste Arbeit geleistet: Verschiedenfarbige Sandsteinfelsen sind zu Steilhängen und Skulpturen erodiert. Schön eingebettet ein paar Picknick Plätze, die auch zum Übernachten einladen. Nächster Halt: Sandstone. Ein Mini Kaff, praktisch ausgestorben, aber ganz nett anzusehen. Die Tanke, Hotel mit Pub und die umgrenzenden Gebäude sind ganz nett angelegt und wir verfeuern direkt ein paar australische Dollar in zwei Eis und eine Mütze. Wir fahren noch zu den Attraktionen Brewery und London Bridge. Bei der Brewery handelt es sich um den ehemaligen Ort, an der die Brauerei gestanden hat. Wahrscheinlich zur Kühlung wurde hier in den Sandstein ein kleiner Tunnel geschlagen. Heute ist nichts mehr von der Brauerei zu sehen außer der Tunnel, in dem sich tausende von riesigen Spinnen tummeln, und dem Fundament oben auf dem Stein. Die London Bridge ist phantastisch. Inmitten des Busches steht hier eine Natural Bridge, perfekt erhalten. Natürlich gehe ich, trotz strengen Blicken, die auf mich gerichtet sind, darauf hinüber. Zugegeben, so richtig wohl ist mir dabei nicht, doch wenn das Ding schon so lange gehalten hat, wird es unter meinem federleichten Gewicht doch wohl nicht zusammenbrechen ... Wir fahren noch bis Leinster, doch das Kaff ist einfach nur hässlich. Hier ist eine Goldmine in Betrieb und das Kaff sieht so aus, als wäre es extra für die Minenarbeiter kurz aus Wellblech erbaut worden. Eigentlich wollten wir hier auf den Campground, doch wir fahren lieber wieder ein paar Kilometer zurück und etwas abseits durch den Busch und übernachten in toller Kulisse von erodierten Sandsteinformationen. Leider sind wir nicht die einzigen. Bis Sonnenuntergang teilen wir die Idylle mit rund 2 Mio Fliegen, danach mit ebenso vielen Schnaken. Und so sind wir so früh im Bett wie noch nie. Tag 14 - 30.01.2014 - Kalgoorli Um 5:30 Uhr geht die Sonne auf und ich stehe draußen und schieße die ersten Photos von Sandsteinen in der Morgensonne, Vögeln und Kängurus. Noch schnell einen Kaffee, dann Sina aus dem Bett schmeißen und zusammen gepackt. Um 8:00 Uhr stehen wir in Leinster und suchen einen Kaffee, doch hier gibts wirklich gar nichts. Also ab auf die Piste. Bei Leonora schauen wir uns Gwalia an, eine Ghost Town, deren Bürgermeister damals Herbert Hoover war, der dann nach Amerika gegangen ist und dort Präsident wurde. Offensichtlich hat er dort den Job besser gemacht, zumindest hat ihn die USA überlebt :-) Die Straße nach Lake Ballard, einem Salzsee mit verrosteten Figuren drauf, ist leider gesperrt. Damit ist das Highlight auf der Strecke nach Kalgoorli gestrichen und wir rauschen direkt durch. Kalgoorli ist wohl die Goldstadt in Western Australia und hat neben anderen mit der "Superpit" die größte Goldmine von ganz Australien aktiv. Wir schauen uns von der Aussichtsplattform das riesige Loch an und bekommen noch eine Sprengung live mit. Gigantisch das Loch, 24/7 aktiv. Die Muldenkipper fassen 220 bis 250 Tonnen pro Fahrt und sehen von hier oben aus wie Spielzeugautos. Das Loch ist immerhin rund 500 Meter tief. Die Innenstadt ist protzig mit netten Bauwerken, endlich eine "Westernstadt", die nicht ausgestorben ist. Tag 15 - 31.01.2014 - Und ab an die Küste Wir vergnügen uns noch an der Superpit North Shop and Tourist Mine, doch leider sind die Untergrundführungen eingestellt. So bleibt nur eine kleine Auswahl an Mining Equipment und einer alten Zeltstadt, oder vielmehr Zeltlager von 2 Zelten, zu durchstreifen. Highlight ist, dass man auf einen Muldenkipper hinauf klettern kann - kommen sie hoch und schauen sie runter, und zwar weit. Von hier oben eher noch beeindruckender als von unten. Nur die Fahrerkabine ist alles andere als gemütlich, soll wohl nichts vom langweiligen Alltag und den nicht ungefährlichen und ungesicherten Wegen in der Mine ablenken. Heute ist der letzte lange Fahrtag, hoffentlich, so dass wir fast ungestreift bis Esperance durchfahren. Kurzer Stopp in Kambalda und einen Blick vom Lookout über den Salzsee, kurzes Picknick am Lookout von Norseman und einen kurzen Abstecher zu den Dundas Rocks, nette Fahrt durch den Busch, die Rocks hatten wir aber beim hineinfahren verpasst und erst auf dem Rückweg gesehen. Nett aber nicht spektakulär. In Esperance fallen wir im Best Western ein und genießen ein klasse Abendessen in deren Restaurant. Tag 16 - 01.02.2014 - rund um Esperance Wir fahren den Coastal Scenic Way ab. Die Strecke führt in einem Rundweg 21 km die Küste entlang, vorbei an tollen Buchten, unterteilt von blank geschliffenen Felsen und Dünen im Hinterland. Der Sand ist super fein und strahlt in solch klarem weiß als wäre er übermalt. Das Wasser schimmert in allen Blautönen, türkis im flachen Wasser direkt am Strand und tief Blau an den tieferen Stellen. Kleine Inseln, an denen die anlandende Brandung meterhohe Fontänen zaubert, perfektionieren die malerische Szene zum fast unwirklichen. Ein paar hundert Fotos später sind wir wieder zurück in Esperance und sichern uns das Hotelzimmer für eine weitere Nacht. Den Nachmittag verbringen wir im Cape Le Grand National Park, einem geschützten Landzipfel bestehend aus Granitfelsen, Busch- und Dünenlandschaft und malerischen Stränden und Buchten. Hier gibts auch 2 sehr schön gelegene Campgrounds und mir kommen Zweifel, ob wir uns nicht zu früh im Hotel eingebucht haben. Aber für den Abend und die Nacht ist Regen angesagt - wehe, der kommt nicht!!! Tag 17 - 02.02.2014 - weiter gehts nach Albany Wir fahren nach Albany - ca 550 km. Wir gönnen uns nur ein paar kleine Stopps, ansonsten fahren wir praktisch durch. Die Landschaft ist langweilig, besteht hauptsächlich aus Feldern und vor allem Weiden. Den Fitzgerald Nationalpark lassen wir links liegen, für einen Abstecher bleibt leider keine Zeit. Und für den Park müsste man schon mindestens einen ganzen Tag investieren. Albany ist ein älteres Städtchen mit schönen Häusern und jeder Menge Kirchen. Einiges nicht nur in Holz sondern schön und aufwändig mit großen Sandsteinen gebaut. Unser Hotel liegt im alten Stadtzentrum und wir laufen zum nahe gelegenen Pub, der uns empfohlen wurde. Der Tipp war super. Nicht nur, dass das Essen phantastisch schmeckt, hier spielt heute auch eine lokale Live Band und erfreut mit Irish Folk Musik. 3 Fiedeln, ein Bass, eine Gitarre und teilweise eine Querflöte - und die Hütte brennt. Leider nur bis 8:30, dann ist Schluss. Ist schließlich Sonntag. Wir trinken das frisch geholte Bier dann auch ohne Musik. Tag 18 - 03.02.2014 - Albany und Umgebung Wir genießen ein gutes Frühst¸ck im Café um die Ecke. So stellt man sich ein Café eine Latte, einen Cappuccino und den Rest des Frühstücks mit Ambiente vor. Eigentlich wars nur ein nett eingerichtetes Café mit ein paar Tischen außen auf der Straße. Aber so was haben wir die letzten Wochen nicht vorgefunden. In der Stadt liegt ein Nachbau der Amity, ein Schoner, der im 18. Jahrhundert auf der Fahrt nach Albany auf ein Riff gelaufen und gesunken ist. Beeindruckend, wie groß und klein so ein Schiff gleichzeitig ist. Groß in Länge und Breite, klein im Vergleich zu den Wellen bei stürmischer See. Auch klein, wenn man bedenkt, dass hier zig Männer ihren Dienst verrichteten, sich unten, knapp oberhalb des Frachtraums, harte Holzbetten oder Hängematten teilten (Deckenhöhe vielleicht 1,30 Meter). Wie muss es in dem Kahn gestunken haben ... Den Rest des Tages verbringen wir im Tondirup Nationalpark, der die Landzunge ins Meer umfasst. Bewachsene Berge wechseln sich mit Steilküste und tosender Brandung ab, dazwischen immer wieder traumhafte Sandstrände. Hier ist der Kontinent von der Antarktis abgebrochen, oder anders herum. Die Granitfelsen "The Gap" sind ebenso imposant wie die Natural Bridge nebenan. Wie muss es hier an einem stürmischen Tag abgehen? Einzig die "Blow Holes" sind nicht so der Bringer. Nach längerem Marsch hatten wir Löcher im Fels erwartet, aus der Wasserfontänen durch die Brandung zum Himmel schießen. Doch es gab nur "kalte Luft" und ein lautes Zischen, und das wars. Schade. Abends haben wir herausgefunden, dass montags keine live Musik im Pub spielt, das Steak war trotzdem phantastisch. Tag 19 - 04.02.2014 - Shell Beach Strahlend blauer Himmel, wie wir ihn auch verdient haben. Gewohnheitsmäßig erleichtern wir das Café um zwei Latte, einen Cappuccino und ein großes Frühstück, bestehend aus Eier, Speck, Würstchen, gebratene Tomate und Pilze, Rösti und Toastbrot, das wir uns wieder teilen. In Richtung Denmark klappern wir die Aussichtspunkte und Strände ab, hier dreht sich sowieso alles um Meer und Strand. Am Shell Beach kann man direkt am Strand campen, das was wir eigentlich immer gesucht und nur selten gefunden haben, und beschließen, hier zu bleiben. Nur schnell in Denmark noch was eingekauft, eine Portion Fish und Chips - lecker - geteilt und zurück zu unserem Strand. Mittlerweile ist auch nur noch der Host da, der am Abend mal zum abkassieren kommt, ansonsten sind wir alleine, zumindest dachten wir das. Mit aufgebauter Markise zum Schulz gegen die Sonne genießen wir den Blick auf Strand und Meer mit einem eiskalten Wodka Tonic, Urlaub und Entspannung. Die wenigen Kurzbesucher am Strand können unserer Stimmung nichts anhaben und unser Abendessen, Nudeln Pesto mit frischem Salat, war lecker. Noch schnell eine kleine Schlange beobachtet und nachts ein paar Kängurus beim vorbeihüpfen. Soweit alles bestens. Es gab nicht mal viele Mücken, eher ungewöhnlich. Doch dann kam der Angriff - Moskitos. Wir haben uns geschützt, so gut wir konnten. Sina hat sogar das Mossinetz über den Kopf gezogen, alles vergebens. Die haben unsere Knie durch die Hosen sowas von perforiert, das kann man sich gar nicht vorstellen. Zum Glück haben wir das erst am nächsten Tag bemerkt und konnten zumindest den Abend noch genießen ... Tag 20 - 05.02.2014 - Tree Top Walk Die Sonne versteckt sich hinter dicken Wolken, ab und zu nieselt es etwas. Laut Wetterbericht sollte bestes Wetter sein, was ist da los??? Es nieselt zwar nicht mehr, aber es ist immer noch bewölkt wenn wir zusammenpacken und uns auf den Weg machen. Denmark wird ja ¸berall groß promotet. Die Gegend ist ja auch nett, aber das Kaff ist nicht der Rede wert. Wir schlendern nochmals kurz durch die Läden, Teilen uns wieder ein Fish und Chips und fahren weiter in Richtung Whalepole. Dort in der Nähe ist der Tree Top Walk, ein Steg in den Baumwipfeln der alten, großen Eukalyptus Bäume. Doch ab dem Abzweig zum Tree Top Walk fängt es an zu regnen, je näher wir kommen desto stärker. Wir ärgern uns und drehen um, echt Schade. Nächster Stopp: Pemberton. Eine alte Holzfällersiedlung am Arsch der Welt. Doch mit einem Hotel, in dem wir übernachten. Tag 21 - 06.02.2014 -Margarethe River Wir fahren zum Gloucester Tree, einem Baum der als Feuerwach-Observierungspunkt gedient hatte. Auf 153 Stahlstangen, die Rings um den Baum in den Stamm getrieben wurden, kann man auf eine 61 Meter hohe Plattform aufsteigen, praktisch ein Baumhaus. Echt Wahnsinn. Mit einem Touri-Zug, einem kleinen, offenen Coach, fahren wir die alten Gleise im Wald ab. Die Strecke wurde angelegt, um Holz an- und abzuliefern. Langsam Bummeln wir uns durch den Wald und unser Lokführer hat jede Menge Infos und Geschichten parat. Das Wetter bleibt instabil, bewölkt und manchmal leichter Nieselregen, so dass die Fahrt mit Dach genau das Richtige ist. Nicht spektakulär, aber nett. Über das Cape Leeuwin, kleines Cape mit Leuchtturm, aber nach den bisherigen Küstenabschnitten eher langweilig, fahren wir nach Margarethe River. Nettes Kaff mit vielen Shops, Cafés und Restaurants entlang der Hauptstraße. Sina freut sich schon auf einen Bummel nach der langen Einöde. Wir beziehen schnell ein Zimmer, machen uns ganz schnell etwas frisch und stehen 17:30 Uhr draußen vor den Läden - und die sind zu. Schließen leider schon um fünf!!! Also einmal Schaufenster hoch und runter und dann ins Restaurant. Tag 22 - 07.02.2014 - 09.02.2014 - Urlaub ist zu Ende Nach einem Frühstück im Dome fahren wir nochmal an den Strand und beobachten die Surfer - Wellenreiter und Kait Surfer hopsen zuhauf auf den Wellen rum. Die gesamte Gegend ist eine riesige Weinregion. Wir fahren zu einem der Weingüter und genießen ein Mittagessen in netter Umgebung. Die Karte ist kurz, aber mit tollen Gerichten, exklusiv für Australien. Jeder noch ein Glas Rotwein auf der Terrasse, blauer Himmel und Sonnenschein, der ideale Urlaubstag. Am Cape Naturaliste Lighthouse schauen wir uns um $6 pro Person das Gelände des Lighthouse und das Lighthouse von außen an. In Summe eher enttäuschend. Ein paar Baracken, Leuchtturm von außen und alles relativ streng eingezäunt, war die sechs Dollar nicht wert. Nach ein paar weiteren tollen Stränden erreichen wir Bunburry, eine größere Stadt und nur noch 160 km von Perth entfernt. Dadurch müssen wir am nächsten Tag nicht hetzen und können in aller Ruhe den neuen Mietwagen abholen und den Camper abgeben. Das angemietete Apartment war in Wahrheit doch nur ein Zimmer. Damit wird's schwierig, die Nudeln mit Pesto selbst zu machen. Trotzdem beschließen wir, dann halt am Auto zu kochen und auf unserer Terrasse zu essen. Noch schnell einen Salat gekauft, und los kann's gehen. Leider machen in Bunburry auch die Supermärkte schon u. 6 Uhr zu, und uns vergeht die Lust auf selber kochen. Dafür essen wir am Strand in einem tollen Restaurant mit herrlicher Aussicht - doch nochmal Glück gehabt. Nach Frühstück am Strand fahren wir nach Perth und wechseln die Autos - alles problemlos. Das Zimmer im Fraser war super, wahnsinnig bequemes Bett und alles noch ganz neu. Den Nachmittag und Abend verbringen wir in Fremantle, wenn man so will das "alte Perth" direkt am Meer mit Hafen und schöner Innenstadt. |
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