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Reisebericht - Florida 2008
Reiseberichte / 2008_Florida / Tag 3 und 4

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3. Tag: Fahrt auf die Florida Keys

Nach einem mageren Früstück und einem kurzen Einkauf bei Dunkin Donut geht es ab in Richtung Florida Keys. Eigentlich wollten wir über die Card Sound Rd fahren, aber nachdem wir den Abzweig verpasst hatten war der Hwy 1 auch ganz interessant. Vorbei an den Everglades entlang der Straße bekommt man einen ersten Eindruck von der im Wasser stehenden Graslandschaft mit den vereinzelten Bauminseln, den Hammocks.
In der Erinnerung kramend fällt mir auf, dass wir das letzte Mal bei der Fahrt zu den Keys hier ausser Straßenrand, Leitplanke und ein paar Büschen nicht viel gesehen haben - damals unterwegs mit einem normal Pkw und heute erhoben in einem SUV (Midsize gebucht, der sich allerdings als Standard-SUV entpuppte).

Auf Key Largo angekommen sind wir erst einmal auf einer dicht von Bäumen und Sträuchern gesäumten Straße in Richtung Osten gefahren. Doch von hier erhält der normale Tourist keinen Einblick auf die Meereslandschaft und den Inseln des Biscayne NP, der Ostteil ist fest in privater Hand und nur Club-Bewohner können diese einmalige Lage genießen. Also weiter in Richtung Key West ...

Den John Pennekamp SP haben wir links liegen gelassen, da sich hier die Hauptattraktion unter Wasser abspielt und wir (zumindest ich) zwar unbedingt die neue Schnorchel-Ausrüstung auf einer der Touren zum RIff ausprobieren wollten, aber der Himmel zu sehr bewölkt und das Wasser zu rauh war, und dadurch die Farben der Unterwasserwelt nicht so leuchten würden. Den Park behalten wir uns also für die Rückfahrt auf. Und weiter gehts in Richtung Key West ...

Mittlerweile hat es angefangen zu regnen. Erst ganz leicht, dann leider stärker. Nachdem wir Key Largo verlassen haben entsteht auch schon stärker der Eindruck, dass wir uns auf einer Inselkette befinden, die mit Brücken verbunden ist. Ist schon ein schönes Gefühl, nur das Wetter ist nicht so toll - es regnet noch immer leicht.

Auf Islmorada haben wir am Theater of The Sea angehalten, ein Aquariumsbesuch geht auch bei regnerischem Wetter gut. Doch der Eintrittspreis von $67 und den Zusatzkosten, wenn man die Hauptattraktion Schwimmen mit Delphinen wahrnehmen will, von $175 (jeweils pro Person) haben uns dann doch weiterfahren lassen. Bei den Preisen lockt dann doch eher das Sea World, das bei gering höheren Kosten deutlich mehr zu bieten hat. Und weiter gehts in Richtung Keys - jetzt schon in stärkerem Regen ...

Auf Marathon Shores haben wir einem Pizza Hut entdeckt, der uns mit seinem Mittags-Buffet zu sich hinein glockt hat. Das Buffet ist sicherlich nicht billiger als normal bestellen, aber die Auswahl der verschiedenen Pizzen und Salate besticht einfach. Am Fenster sitzend und den mittlerweile strömenden Regen beobachtend beschließen wir, umzukehren und lieber die Everglades als Key West im Regen zu besuchen. Also Rückwärts gehts in Richtung Miami ...

Ein Zimmer bekommen in der Travelodge ist kein Problem, ich bin mittlerweile bestens bekannt, nachdem ich uns jetzt schon das zweite mal das Zimmer um einen Tag verlängere. Dann gehts in die Everglades, wo wir direkt auf dem ersten Rundweg in der Royal Palm Area einen ersten Aligator mit drei Jungen gesehen haben. So ein Urvieh ist schon beeindruckend. Vor allem, wenn es nur 1m vor einem im Wasser liegt - auch wenn es den Anschein hat es schläft, sieht man doch an der Bewegung der Augen, daß es hellwach ist und bei jeder Gelegenheit zuschnappen kann. Aber immerhin sind wir ja rund 30cm über ihm auf einem Steg, da müssen wir ja sicher sein !?!

Weiter hinein in den Everglades NP bietet sich auf verschiedenen Rundwegen ein Bild über die Sumpflandschaft. Der größte Teil ist eine Graslandschaft, in der das Wasser steht (der große Grasfluss) mit Bauminseln, den Hammocks. Den Pa-Hay-Okee Overlook nehmen wir noch mit und kehren um zurück zur Travelodge. Dann kurz umziehen und ab zum Walmart, noch ein paar Einkäufe erledigen.

Auf der Fahrt zum Walmart hatte ich mich entschieden, statt auf dem Hwy 1 auf der Toll-Road zu fahren, einer Autobahn ohne Ampeln usw. Doch nach der ersten Ausfahrt haben wir entdeckt, dass der Walmart deutlich näher als in meiner Erinnerung ist. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns, einen nur für Polizeifahrzeuge erlauben U-Turn zu machen und zurückzufahren - es wird schon keine Polizei in der Nähe sein und es sind nur 4 Autos überhaupt zu sehen. Aber kaum bin ich umgedreht geht hinter mir schon der Lichterkranz vom State Trooper an - sch.......
Mittlerweile wurden die Modalitäten geändert, zumindest bei diesem Trooper. Ich soll nicht die Papiere bereithalten und sitzen bleiben sondern mit den Papieren aussteigen und zu ihm kommen. Also dann stelle ich mich mal dumm, kann nur schlecht englisch und komme zum Glück mit einer Verwarnung davon.

4. Tag: Everglades und Fahrt nach Naples

Wir fahren heute nochmals in die Everglades und direkt bis nach Flamingo, um den Park von hinten aufzurollen. Es regnet nicht, aber für den Nachmittag ist starker Regen angesagt.

In Flamingo sieht man noch die Vorkehrungen für die Hurricane Season. Ist doch noch vor wenigen Wochen aufgrund der Hurricane-Gefahr Key West von Touristen evakuiert worden. Und das liegt ja direkt vor der Küste von Flamingo. Ein paar eiserne Camper haben trotzdem ihr Lager aufgeschlagen. Wir verlassen das Auto, um uns das zerstörte Motel anzuschauen. Einige Zimmertüren sind offen, der Boden ist von Schlamm bedeckt - der auch direkt an den Schuhen haften bleibt und gar nicht mehr weggehen will - die Fenster sind eingeschlagen. Wir vermuten, dass der Hurricane Andrew 1992 das Motel verwüstet hat. Ansonsten gibt es in Flamingo, zumindest zu dieser Jahreszeit, nichts zu sehen.

Am West Lake und Nine Mile Pond steigen wir aus und bestaunen die jungleartige Landschaft. Im Wasser erspähen wir einen Aligator - oder ein Krokodil, das ist aus der Entfernung nicht zu unterscheiden (ob ich das von nahem könnte ?). Doch es ist nicht alles Gold was glänzt: Kaum haben wir das Auto verlassen schmücken uns eine Vielzahl von Moskitostichen an allen nicht bedeckten Körperteilen (zum Glück waren wir nicht nackt !!). Da hilft das Insektengift von Repeal (Familiy Deet) wohl nur noch bedingt, so dass auch die weiteren Lehrpfade und Fotos mit ordentlich "Blutgeld" bezahlt wurden. Trotzdem sind die Rundgänge immer lohnenswert.

Zurück in Florida City machen wir uns auf den Weg nach Naples. Bis zum Hwy 41 befinden sich am Wegrand einige Farmerständchen, wo wir uns mit frischem Obst eindecken. Hier gibt es die wahrscheinlich weltweit größten Avocados, und das für nur $1 !

Vom Hwy 41 zweigt eine Loop-Road durch das Big Cypress National Preserve ab, doch nach wenigen Meilen ist die Straße wegen zu hoher Überflutung gesperrt. Also wieder zurück und dem Hwy 41 entlang. Am Visitor Center erhalten wir den Rat, den anderen Loop um Ochopee herum (hier befindet sich das kleinste Postamt von den USA) zu nehmen - was sowieso geplant war. Vor dem Visitor Center befindet sich noch ein Ausläufer von den Sümpfen mit einer Art Kanal, und wir hatten Glück und haben einen Aligator entdeckt.

Die Loop-Road war super, unterwegs haben wir in naher und weiter Entfernung so rund 15 Aligatoren gesehen, daneben noch Vögel und die Sumpflandschaft - ein unbedingtes MUSS auf der Strecke.

In Naples angekommen gönnten wir uns erst einmal einen heißen Yacuzee. Das Best Western ist hier absolut schön, mit toller Pool-Anlage und tropischem Garten - das gehört schon mal zum Urlaub mit dazu.

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