9. Tag: Taupo und die Vulkane

Wir beginnen den Tag erstens langsam und zweitens mit einem Arztbesuch. Das Fieber bei Sina ist einer erhöhten Temperatur gewichen, aber der sich nicht bessernde Husten und die damit verbundenen gebrechen machen uns sorgen.

Wie auch in Beijing gibt es hier eher Hospitals oder große Gemeinschaftspraxen als einzelne Ärtzte - mit angegliederter Apotheke. Selbst ungangemeldet kommen wir nach nur 10 minütiger Wartezeit zum Arzt, der nimmt sich Zeit für die Untersuchung und verschreibt einen Berg Medikamente. Dann gehts zur Apotheke und wir bekommen genau diese medikamente augenblicklich, zahlen und wir sitzen wieder im Auto. So etwas wünscht man sich doch auch in Deutschland ...

Ein kurzer Lunch beim Burger King gibt die Grundlage für die Antibiotika und den weiteren Tag. Dann macn wir uns auf in Richtung der Vulkane, zusammengefaßt als Tongariro National Park.

Der Weg führt entlang des Lake Taupo mit tollen Aussichten und glasklarem Wasser. Teilweise führt die Straße an einer Steilküste in engen Serpentinen am Wasser entlang, so dass die Fahrt bereits ein Erlebnis darstellt.

Wir fahren entlang der Westseite des Tongariro National Parks und bewundern die Vulkane. Eine Stichstraße führt hinauf zum Mount Ruapehu, der mit 2797m höchste der Vulkangipfel. Eher breiter geformt und teilweise mit Schnee bedeckt finden sich bei der Auffahrt aber schroffe Klippen aus erstarrter Lava, teilweise mit senkrechten Abhängen. Weite Geröllfelder aus Lavagestein waren wohl der Grund für die Wahl als Drehort für Herr der Ringe. Man weiß ja immer nicht, was wirklich hier gedreht wurde, aber wahrscheinlich der aufstieg auf den Schicksalsberg - zumindest könnte man sich das so vorstellen.

Oben, d.h. auf ca. 2000m befindet sich ein Skigebiet und hier endet dann auch die Straße. Natürlich sind die Lifte nicht in Betrieb, der noch verbliebene Schnee ist nur sporadisch und fängt erst in höheren Lagen an. Trotzdem ist die Skihütte offen, aus der a la "Apres Ski" die Musik dröhnt und im Shop stehen die Ski und Snow Boards zum Verkauf. Ebnefalls verkauft werden Seile und Helme für Bergsteiger, die aktuell sicher besseren Absatz finden. Da der Parkplatz voll ist, wir aber kaum Leute sehen, sind diese wohl zum Gipfel unterwegs.

Sina zieht es vor, im Auto zu warten und ich gehe den kleinen Aufstieg zu einem Aussichtpunkt hinauf. Schon das bischen läßt einen spüren, dass der Aufstieg auf den Gipfel durchaus anstrengend sein muss, auf dem Geröll läst es sich nicht so bequem laufen.
Vom Aussichtpunkt aus bekomme ich einen herrlichen Blick auf den Gipfel, aber auch au die sich dahinter befindliche senkrechte Abbruchkannte, die der lavastrom so hinterlassen hat. Wie eine Mauer stehen hier die Überreste des letzten Ausbruchs fest in der Erde.
Ebenfalls schön sieht man den Mount Ngauruhoe (2291m), der wahrscheinlich als Modell herangezogen wurde, als definiert wurde, wie Vulkane aussehen. Ein steil aufsteigender, runder Kegel mit dem typischen Vulkankrater in der Mitte - und wir sind uns sicher, dass das der Mount Doom - der Schicksalsberg bei Herr der Ringe war.

Die Nacht verbringen wir nochmal in Taupo, was einen weiteren Besuch im "Jolly goof Fellows" ermöglicht.

10. Tag: Von Taupo nach Wellington

Eine leichte Besserung zeichnet sich ab und wir machen uns auf den Weg nach Wellington.

Nach einer weiteren Fahrt am Lake Taupo entlang fahren wir dieses mal auf der Oststeite des Tongario National Park entlang - der Desert Road. Und tatsächlich zeigt sich die Route von der besten Seite: Kurvenreiche Streckenführung durch tolle Landschaft, reter Seits immer die Vulkane im Blick, links weitere Berge. Die Vegetation ändert sich von anfangs bewachsen, Bäume, Büsche und Farnbäume hin zu karger Ödniss, Sand und Geröll. Hier waren einige Drehorte vom Herr der Ringe - das muss der Weg nach Mordor sein ...

Wir fahren eine Schotterpiste in Richtung Mount Ruapehu, vorbei an Lavafeldern, Sandpassagen und dicken Felsbrocken. Irgendwann sagt ein Schild, von hier aus nur noch mit 4x4 Fahrzeugen möglich. Wir mit unserem SUV fahren natürlich weiter und es geht steil die Schotterpiste hinauf, mit teilweise doch eher gröberen Steinbrocken dazwischen. Oben angekommen steht ein E300 - so viel zum Thema 4x4 required !

Ein paar Meter weiter ist dann Schluss - eine Gate lßt uns nicht durch und wir müssen umkehren - also entweder rückwärts wieder hinunter oder wenden in 25 Zügen. Wir haben es in 8 Zügen geschaft !

Die Landschaft ändert sich wieder und wir befinden uns in einer Mischung aus Schottland und Allgäu - auch sehr reizvoll aber weniger spektakulär. Wir genießen noch ein Käsesandwich, selbst gemacht versteht sich, und weiter soll es gehen - nonstopp bis Wellington.

Bereits auf ser Strecke bis hierher ist uns aufgefallen, dass woch Saison für die Straßenreparaturen ist. Alle paar Kilometer kommt wieder ein Abschnitt mit frischem Rollsplitt oder Straßenarbeiten. Doch das war erst der Anfang, bis zur Küste hinunter war praktisch nur noch Rollsplitt - mal frisch als Endauflage, mal schön geteert, so dass auch wirklich alle Steinchen haften und entweder n den Radkästen landen oder seitlich wie Fontänen herumschwirren. Soweit so lustig, nur dass wir auf einmal ein Gräusch mit uns ziehen, das klingt, als schleifen wir einen Draht oder sonstigen Schrott unter unserem Auto mit. Also anhalten, Reifen prüfen, unterm Auto nachsehen - und nichts. Wir fahren weiter und das Geräusch ist wieder da. Also gleiches Spiel nochmals, nur intensiver - mit gleichem Ergebnis. Nach dem 6. Versuch und 2x unter dem Auto durchrobben gebe ich auf, es ist absolut nichts zu erkennen. Und interessanter weise ist das Geräusch mal da, dann weg und meist bei höheren Geschwindigkeiten gar nicht zu erkennen - also Ohren zu und Gas geben !

Unser Motel entpuppt sich eher als manigfaltiges Unternehmen. Neben normalen Motelzimmern gibt es auch Zimmer mit Stockbetten, Gemeinschaftsküchen usw. Scheint eher ein Ort für Backpacker oder Schulausflüge zu sein, passt nur zum Preis nicht. Aber egal, unser Zimmer sit ordentlich und es ist ruhig gelegen.

Die gute Frau von der Rezeption bringt uns noch zu unserem Zimmer, d.h. sie läuft mit Sina vorraus, ich komme mit dem Auto hinterher - das Schleifen und Quietschen ist so schlimm, dass man vom Motor gar nichts mehr hört. Die gute Frau war ganz verstört, aber wir sind das Auto ja morgen früh los ...

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