Kalifornien - wahrscheinlich bekannteste Staat der USA, zumindest im Südwesten. Mit Kalifornien verbindet man intuitiv Los Angeles, Hollywood, Sonnenschein, Strand und Meer und damit verbunden Surfen, Wellenreiten und die legendäre Musik der Beach Boys. Tatsächlich gehört Kalifornien zu den Sunshine-Staaten, beheimatet mit der Sierra Nevada aber ebenfalls mit dem Mt. Whitney (4.418 m) dem höchsten Berg der USA außerhalb Alaskas.
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Allgemeines
Kalifornien ist mit Abstand der bevölkerungsreichste Staat der USA und liegt direkt im Westen des Kontinents an der Pazifikküste. Die Bevölkerung des Staates ist von rund 92.000 Einwohnern im Jahre 1850 auf über 36.000.000 Einwohner in 2005 gestiegen.
Das Gebiet um Los Angeles ist das dichtbesiedeltste Gebiet in Kalifornien, hier sind einige der größten Städte praktisch zusammengewachsen. Mit großem Abstand ist Los Angeles (ohne angrenzende Städte wie Long Beach, Santa Ana und Anaheim) mit fast 4.000.000 Einwohnern die größte Stadt von Kalifornien, gefolgt von San Diego (1.300.000 Einwohner), San José (1.000.000 Einwohner) und San Francisco (800.000 Einwohner) (Zahlen grob gerundet).
Namensgebung Die Namensgebung ist nicht vollständig geklärt. Am wahrscheinlichsten ist, dass der Name aus dem spanischen "La Caliente Formella" (der heiße Ofen) abgeleitet wurde. Die schönere Geschichte ist, dass vor der Entdeckung Kaliforniens der Spanier Garcia Rodriguez de Montalvo im Jahre 1510 ein Buch schrieb, in der die Insel Kalifornien mit reichhaltigen Goldschätzen vorkam. Als die Soldaten unter dem Befehl von Hernán Cortés 1535 die Halbinsel Baja California entdeckten vermuteten sie, auf einer Insel gelandet zu sein und benannten diese nach dem Roman. Sir Francis Drake landete im Jahre 1579 ebenfalls auf der Halbinsel und nannte diese, auch unter der Vermutung es handle sich um eine Insel, "Isla Carolina".
Klima
Das Klima kann bezüglich der Regionen in drei Klimazonen aufgeteilt werden:
- In der Küstenregion sind die Temperaturen durch den kalten Pazifik kühler als im Landesinneren mit deutlichem Nord-Süd-Gefälle. Im Norden kommt es im Winter heufig zu Regenfällen, im Sommer zu Nebel. Marc Twain schrieb einmal: "Der kälteste Winter, den ich je erlebt habe, war ein Sommer in San Francisco".
- Im Gebirge der Sierra Nevada sind die Temperaturen im Sommer oft heiß, die Nächte sind aufgrund der Höhenlage vergleichsweise sehr kalt. Große Schneemengen im Winter, die zu langen Pass-Sperrungen bis Ende Mai / Anfang Juni führen können.
- Die Wüstengegenden (Mojave-Wüste oder die Sonora Wüste) sind tagsüber sehr heiß, nachts sinken die Temperaturen aber extrem ab.
Geographie
Kalifonrnien grenzt im Westen an den Pazifischen Ozean und wird im Norden von Oregon, im Osten von Nevada und Arizona begrenzt. Der Süden grenzt an den mexikanischen Staat Baja California. Das Staatsgebiet von Kalifornien umfasst eine Fläche von 411.912 km² und ist damit einer der größten Staaaten der USA. Der Staat erstreckt sich in Nord-Süd Richtung über eine Länge von 1.200 km und in Ost-West Richtung über 400 km. Kalifornien kann fast alles bieten: Vom Meerzugang mit einer langen Küstenlinie, über Flachland für eine Agraarwirtschaft, hohe Berge bis zu Wüsten. Der tiefste Punkt liegt im Death Valley mit -87 m unter Meeresspiegel, der höchste Punkt ist der Mt. Whitney mit 4.418 m (höchster Berg in USA außerhalb Alaska). Kein Wunder also, dass der Staat bei Einwohnern und Besuchern gleichermaßen beliebt ist.
Geschichte
Die Ureinwohner Kaliforniens hatten mit den Indianern des restlichen Landes aufgrund der Barrieren der Gebrigswelt der Sierra Nevada nur wenig gemein. Das Land war vielseitig und hatte ein ausreichendes Vorkommen an Nahrungsmitteln wie Fisch, Obst und Gemüse. Auch Rotwild wie Hirsche gab es reichlich, so dass die verschiedenen Stämme nicht zu Wanderungsbewegungen gezwungen waren und damit auch keinen Kontakt zueinander herstellten. Aus diesem Grund gab es auch kaum Konflikte, weshalb die kämpferische Ausbildung bei den kalifornischen Indianern nicht sehr stark ausgeprägt war. So konnten sie den Siedlern auch keinen großen Widerstand entgegensetzen und wurden durch Ermordungen und Krankheitsepedemien, eingeschleppt durch die Kolonialisten, stark dezimiert. Um 1900 waren von den ehemals rund 300.000 Indianern noch gerde 16.000 übrig.
Der erste Entdecker des heutigen Kalifornien war der Portugiese Joao Rodríguez Cabrillo, der im Auftrag der spanischen Krone die Westküste erkundete. Bodenschätze wie Gold und Silber suchte Cabrillo vergebens, jedoch hat er damals die Bucht von San Diego entdeckt und diese als natürlichen Hafen in seinen Karten vermerkt. Cabrillo starb während der Expedition.
Im Jahre 1579 landete der Engländer und Freibeuter Sir Francis Drake in dem heutigen San Francisco mit dem Auftrag des englischen Königshauses, eine Weltumrundung durchzuführen.
Da keine eklatanten Vorteile für die Weltvorherrschaft durch die Besetzung des Gebiets ausgingen, geriet Kalifonrien wieder in Vergessenheit. Erst ab dem Jahre 1769 begannen spanische Missionare, Kalifornien von Süden her zu besiedeln. Der größte Teil Kaliforniens wurde eine mexikanische Provinz.
Nach einigen Machtwechseln der Herrscher der mexikanischen Provinz und dem amerikanisch-mexikanischen Krieg wurde, nach dessen Beendigung, Niederkalifornien durch den Vertrag von Guadalupe Hidalgo am 2. Februar 1848 Mexico durch die USA abgekauft. Zu diesem Zeitpunkt war in den Hauptstädten noch nicht bekannt, dass eine Woche vorher, am 24. Januar 1848, ein gewisser James Marshall eine Sägemühle bauen wollte und am American River die ersten Gold-Nuggets entdeckt hatte.
Nach bekanntwerden des Goldfundes entbrannte der Goldrausch, den viele US-Bürger, aber auch Abenteurer, aus der ganzen Welt nach Kalifornien strömen ließ. Reich wurden meist die Saloon-Besitzer, Transportunternehmen und Banken.
Am 9. September 1850 wurde Kalifornien dann als einundreißigster Staat in die USA aufgenommen. Kalifornien spielte durch die Tatsache, dass keine Sklaven gehalten wurden und der Abgelegenheit der übrigen Gebiete der USA, im Brügerkrieg keine Rolle.
1854 wurde Sacramento zur Hauptstadt Kaliforniens ernannt.
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