Tombstone ist eine "lebende" Westernstadt im Süden von Arizona - eigentlich fernab von den üblichen Touristenpfaden. Dennoch führt ein nicht zu großen Besucherstrom in die Stadt, so dass diese als Touristisches "Sternchen" vom Tourismus leben und überleben kann. Nach dem Kinostart von dem Film "Tombstone" hat sich die Besucherzahl etwas erhöht.

Lage/Anreise
Tombstone erreicht man am einfachsten von der Interstate 10 (rund 45 mi / 75 km östlich von Tucson), Abfahrt #303 oder #306 und dann über den Hwy 80 bis Tombstone.
Reizvollere Alternativen:
Von Tucson kommend Interstate 10 in Richtung Osten, bei Abfahrt #302 auf Hwy 90 abbiegen und bis Sierra Vista fahren. In Sierra Vista zweigt eine Straße nach Tombstone ab.
Von Osten kommend die Interstate 10 in Bowie (Abfahrt #366) verlassen und die Schotterpiste über den Apache Pass (Abstecher zum Fort Bowie möglich) bis zum Eingang des Chiricuhua NM nehmen. Von dort aus über Hwy 181 nach Westen auf US Hwy 191 in Richtung Süden. Nach ca. 12 mi / 19 km zweigt eine schmale Straße (wird in der Fortführung zu einer Schotterpiste) in Richtung Westen nach Tombstone ab. Alternativ ist auch die längere Route über Douglas und Bisbee auf regulären Hwys möglich.

Reisezeit
Beste Reisezeit ist zwischen Herbst und Frühjahr, im Sommer sehr heiß und extrem trocken.

Wissenswertes
Die Stadt Tombstone wurde im Jahre 1877 von dem Geologen Edward l. Schieffelin gegründet, der in der Nähe eine reichhaltige Silbermine entdeckt hatte. Tombstone entwickelte sich daraufhin, wie viele andere Städte - heute Ghost Towns - als so genannte Boomtown mit bis zu 15.000 Einwohnern, die wie aus dem Erdboden empor schossen. Den Namen Tombstone (auf deutsch Grabstein) wählte Schieffelin deswegen, da ihm prophezeit wurde, er würde in dieser Einöde nichts als seinen eigenen Grabstein finden.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Boomtowns aus der Zeit des Goldrausches konnte sich die Stadt durch einen stetigen, wenn auch nicht übermäßigen Touristenstrom bis heute erhalten. Dies hat die Stadt einigen der berühmtesten bzw. berüchtigtesten Schießereinen in der Geschichte des Wilden Westens zu verdanken. Der bekannteste und mehrmals verfilmte Gun Fight fand am 26. Oktober 1881 am O. K. Corral zwischen Wyatt Earp, seinen Brüdern und Doc Holliday gegen den Clanton Clan statt. Die Gräber der bekannten und unbekannten Erschossenen sind heute noch auf dem Friedhof Boot Hill zu finden.
Die Stadt ist im Zentrum nahezu unverändert zu damals, diente teilweise als Drehort für den Film Tombstone und wurde zum National Historic Site erklärt.

Sehenswürdigkeiten

Der Höhepunkt von Tombstone spielt sich heute auf der für den Verkehr gesperrten Hauptstraße Alan Street ab. Hier fahren zwischen den Gift Shops und Saloons Pferdekutschen entlang und Cowboys am Straßenrand oder auf dem Pferd werben für eine der angebotenen Shows.
Die Stadt wirbt mit dem Slogan "The town too tough to die" und täglich werden die berühmten Schießerei von Wyatt Earp mit dem Clanton Clan und den McLaurys mit Hilfe vieler Platzpatronen nachgestellt. Die Shows finden in den Seitenstraßen, u.a. am O. K. Corral statt.
Ebenfalls lohnendswert ist der Besuch des Boothill Grave Yard, der alte Friedhof von Tombstone, in dem über 250 ehemalige Einwohner begraben liegen. Eine broschüre erklärt die Todesursachen der Verstorbenen - kaum jemand ist auf natürliche Weise gestorben. Viele Erschossene, Ermordete aber auch Gehängte. Der Eintritt ist kostenlos, eine Spende wird jedoch erwartet.

Trotz der ausschließlichen Nutzung von Tombstone als Touristenattraktion wirkt die Stadt sehr authentisch. Die Shops am Straßenrand in historischen und historisch nachgebauten Gebäuden bieten hauptsächlich Indian Jewelery und Western-Artikel wie Hüte, Gürtelschnallen und Cowboy-Stiefel, aber auch Revolverholster an.
Die Allen Street beherbergt außerdem 3 Saloons, in denen man sich mit einem Whiskey und Bier (es gibt auch andere Getränke) den Staub aus der Kehle spülen kann. Abends spielt meist eine Live Band mit Country Musik auf, so dass noch mehr Wild West Feeling aufkommt.